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Hege Collage

Der Jäger in unserer Zeit hat weit mehr Aufgaben, als nur Wildtiere zu erlegen. Ohne eine sachgerechte Hege gäbe es wahrscheinlich in einer Industrienation keine wildlebenden Tiere mehr. Da der Mensch mit industrieller Landwirtschaft intensiv in die natürlichen Abläufe eingegriffen hat, bedarf es einiger Anstrengung, den Wildtieren einen annähernd natürlichen Lebensraum zu schaffen. Im Laufe des Jahres entstehen so eine Vielzahl von kleineren und größeren "Hilfestellungen", die von den Jägern erbracht werden müssen, um eine annähernd natürliche Umgebung für die Wildtiere zu schaffen und dort, wo ein natürliches Leben nicht mehr möglich ist, z.B. durch Futtergaben oder Bruthilfen regelnd einzugreifen.

Die Hege im Jahreszyklus

Füttern aller Wildarten je nach Witterung. An der Schalenwildfütterung neben Raufutter auch Saftfutter, jedoch wegen des für Widerkäuer zu hohen Nährstoffgehalts und wegen der Verschmutzung durch Vögel kein Körnerfutter reichen. Fütterungen sauber halten, regelmäßig Futterabfälle und gehäufte Losung zusammenrechen und mit Kalk überstreuen oder verbrennen bzw. vergraben.
Prossholz auslegen, Freimachen der Bodendecke mit dem Schneepflug. Schüttungen für Fasanen und Rebhühner laufend versorgen. In strengeren Wintern auch an die Fütterung von Hasen, Schwarzwild, Enten (mit Eicheln im flachen Wasser) und Greifvögeln (Raubwildkerne) denken. Fütterung der Singvögel nicht vergessen. Die guten Möglichkeiten an den Fütterungen und Schüttungen zur Wildbeobachtung nutzen. Bei fester Eisdecke der Gewässer Kästen, Brutkörbe und Brutkannen der Enten herrichten.

Je nach Witterung Fütterung fortsetzen. An der Schalenwildfütterung jetzt reichlicher Saftfutter (Hackfrüchte und Silage) geben, um den Übergang zur Grünäsung zu erleichtern. Fütterungen sauberhalten, regelmäßig Futterabfälle und gehäufte Losung zusammenrechen und mit Kalk überstreuen oder verbrennen bzw. vergraben. Proben der Losung auf Parasiten, insbesondere Magenwürmer beim Rehwild, unteruchen lassen. Prossholz auslegen. Das jetzt anfallende Ausputzholz der Obstbäume ebenfalls liegen lassen. Efeu als wertvolle Zusatzäsung von den Bäumen schneiden. Da die natürliche Äsung in Wald und Feld immer knapper wird, ist bei Schneelage und Frost auch fie Fütterung des Niederwildes beizubehalten. Salzlecken erneuern.
Die älteren Hirsche beginnen abzuwerfen. Auf Abwurfstangen achten.

Wichtigster Hegemonat des Jahres.
Bei Schneelage oder noch fehlendem Grün Fütterung mit entsprechender Dosierung fortsetzen. Schalenwild mit Saftfutter füttern. Fasanenschütten weiterhin beschicken. Wo keine Fütterung mehr notwendig ist, Futterungseinrichtungen reparieren und aufräumen. Fütterungsplätze reinigen und kalken. Salzlecken erneuern.
Beim Rehwild auf Verdauungsstörungen achten! Saat- und Pflanzgut für Wildäcker besorgen. Revierverbesserung im Wald beginnen mit Kalkung und Pflanzung von fruchtenden Dornbüschen und Bäumen sowie äsungspendenden Weichhölzern. Wildwiesen eggen, kalken und düngen.
Auf Abwurfstangen achten. Vorbereitung für die Versorgung ausgemähter oder ausgenommener Rebhuhngelege treffen (Brutkästen bauen, Bruthühner besorgen, notfalls Gelegenheiten für Kunstbruten erkuknden), Bussard mit Luder versorgen, um ihn von den eben gesetzten Hasen abzuhalten.
Darauf achten, dass das nach §14 der Naturschutzverordnung verbotene Abbrennen von Hecken und Böschungen unterbleibt.

Wo im März noch gefüttert werden musste, sind jetzt die Fütterungseinrichtungen zu reparieren, aufzuräumen, die Fütterungsplätze zu reinigen und zu kalken. Fasanenschütten weiterhin locker mit wenig Futter beschicken. Beim Rehwild auf Verdauungsstörungen achten!
Wildwiesen eggen, kalken und düngen. Für das Niederwild Deckung schaffen durch Saat aus der Jagdtasche (Besenginster, Weißdorn, Schneebeere). Durch Aussaat von Süßlupine an Böschungen und Rainen zusätzliche Äsung schaffen, für das Birkwild durch Anbau von Buchweizen und Schwarhafer. Wildäcker mit Sommergetreide und Topinambur bestellen und Blattkohl in Saatbeeten aussäen. Pflanzung von fruchenden Dornbüschen und Bäumen sowie äsungspendenden Weichhölzern.
Durch Aufklärung in Schulen und an Ausflugsorten auf die Beachtung der Devise "Hände weg vom Jungwild" einwirken. Kleeäcker absuchen, um Rebhühner davon abzuhalten, hier Gelege zu machen. Gefährdete Gelege von Rebhohn und Fasan ausnehmen und die Eier durch Erbrütung und Aufzucht retten. Junghasen vor landwirtschaftlichen Maschinen retten, Gatter entlang der Feldfluren kontrollieren und ausbessern.
Revierkarten auf den neuesten Stand bringen. Jungwild markieren.
Jetzt besonders auf wildernde Hunde achten!

Monat des besinnlichen Ansitzes und der beschaulichen Reviergänge laut Hans Behnke ("Hege und Jagd im Jahreslauf"). Durch Aufklärung in der Bevölkerung darauf hinwirken, dass die "Kinderstuben in Wald und Flur" in Ruhe gelassen werden. Jungwild markieren. In Niederwildrevieren verstärkt auf wildende Hunde und Katzen achten. Auf Landwirte einwirken, dass zum Schutz des Wildes "Mähretter" an den Mähmaschinen angebracht werden. Kitze und brütendes Federwild durch vorübergehend aufgestellte Scheuchen von Mähschlägen fernhalten. Gefährdete Gelege von Rebhuhn und Fasan ausnehmen. Eier, auch ausgemähter Gelege, durch Erbrütung und Aufzucht retten.
Auf spät verfärbendes Wild, das häufig krank ist, achten! Auf Wildäckern Saatbeete mit Markstammkohl anlegen und Mais säen. Auf Kulturflächen Waldstaudenroggen, eventuell gemischt mit Wicke, einbringen. Haferschäge mit Serradella untersäen. Buchweizen säen.

Da Rot-, Dam- und Rehwild noch setzt, weiterhin auf die Bevölkerung einwirken, dass die "Kinderstuben in Wald und Flur" in Ruhe gelassen werden. Auf spät verfärbendes Wild, das häufig krank ist, achten! Auf Wildschäden achten! Um diese zu vermindern, Wildäcker und Haferschläge im Wald abschnittsweise öffnen. Gatter überprüfen und reparieren. Erster Schnitt auf den Wildwiesen. Wildäcker mit der Hacke sauberhalten.
Anfang des Monats Blattkohl oder Furchnkohl pflanzen. Zu Beginn der Roggenblüte in die Schläge, auf denen die Stoppeln im Herbst stehen bleiben, Serradella einsäen. Waldstaudenroggen, Bitterlupine, Buchweizen, Hafer und Siletta jetzt säen. Auf umgebrochenem Ödland Waldplatterbse säen. Laubheugewinnung von Obstbäumen, Eberesche, Buche, Birke, Weide, Linde, Ahorn, Ulme, Kastanie, Eiche und Holunder. Ringeln der im Winter aufzuschneidenden Weichhölzer. Bau von Fütterungen für den nächsten Winter. Absuchen der Grünflächen vor dem Schnitt, um Jungwild zu retten.

Blattzeit auch zur Wildbeobachtung nutzen. Beginnende Urlaubszeit bringt Unruhe ins Revier. Durch Aufklärung, vor allem in den Feriengebieten, um Verständnis und richtiges Verhalten gegenüber Wild und Natur werben. Darauf sehen, dass sich die Urlauber an die beschilderten Wege halten. Die zum Abernten bestimmten Wildäcker (Halmfrüchte) beernten. Laubheugewinnung fortsetzen. Vogelbeeren und Fallobst für die Winterfütterung sammeln. Topinanbur köpfen. Salzlecken erneuern. Zur Verringerung der Wildschäden Körnungen für Schwarzwild anlegen.
Zugewachsene Reviereinrichtungen freischneiden und freischlagen. In trockenen Revierteilen in einer längeren Trockenwetterperiode künstliche Suhlen und Tränken anlegen und regelmäßig mit Wasser füllen. In der Fasanenecke des Reviers Spiegelkugeln zur Abwehr der Greifvögel von den Fasanenküken aufstellen. Kunstbaue nachsehen und reparieren. Mit den Bauern über Äsungsverbesserungen (Überhaltung von Stoppelfeldern, Einsatz von Bitterlupine in die geschälte Stoppel u.a.) verhandeln.

Urlaubszeit bringt Unruhe ins Revier. Durch Aufklärung, vor allem in den Feriengebieten, um Verständnis und richtiges Verhalten gegenüber Wild und Natur werben. Darauf sehen, dass sich die Urlauber an die beschilderten Wege halten.
Abernten der Wildäcker und Herbstbestellung. Auf geschälte Stoppel Bitterlupinie als Winterdeckung und Notäsung einsäen. Vogelbeeren und Fallobst für die Winterfütterung sammeln.
In trockenen Revierteilen in einer längeren Trockenwetterperiode künstliche Suhlen und Tränken anlegen und regelmäßig mit Wasser füllen. Zur Verringerung der Wildschäden, vor allem auf den Hackfruchtfeldern, Körnungen für das Schwarzwild anlegen.

Die beginnende Rotwildbrunft zur Wildbeobachtung nutzen. Herbstbestellung der Wildäcker. Wildobstbäume pflanzen. Vogelbeeren, Fallobst, Kastanien und Eicheln sammeln. Silieren von Gras und Apfeltrester, eventuell vermischt mit Eicheln und Kastanien, an den späteren Futterplätzen. Einsaat von Bitterlupine oder auch Raps auf geschälte Stoppel, je nach Wetterlage.
Saat der Dauerlupine ernten. Auf den für Rehwild bestimmten Wildäckern schmale Streifen zum Annaschen freigeben. Im schwarzwildfreien Revier Topinambur freigeben. Wildfutter bestellen.
Fasanenschüttungen herrichten. Rehwildfütterungen versetzen. Natursalzsteine auf Rehwildwechseln auslegen. Nistkästen reinigen.

Wo das Schalenwild regelmäßig gefüttert werden muss, Fütterungen herrichten. Heuvorräte einlagern. Hackfrüchte einmieten. Eicheln und Kastanien sammeln. Neben den Fütterungen Futtertröge aufstellen und für Kälberstall sorgen. Kirrungs- und Luderplätze herrichten. Schüttungen für Fasanen beschicken, um Verstreichen zu verhindern.
Wo noch ungenutzte Flächen vorhanden sind, Winterroggen säen.
In geschützten Lagen Laubgehölze pflanzen.
Überzuhaltende Stoppelfelder anpachten. Wildfutter kaufen.
Anfallendes Weich- und Obstholz schon ins Revier bringen.
Salzlecken erneuern.

Fasanenschüttungen beschicken (Rüben und Früchte vorziehen, mit Körnerfutter noch sparen).
Je nach dem Einsetzen der Winterwitterung mit der Fütterung des Rot-, Dam- und Sikawildes beginnen und in geringem Umfang Prosshölzer fällen. Topinambur zum Teil ernten und einmieten. Topinamburschläge für Rehwild öffnen. Abfallobst und Zuckerrübenköpfe beschaffen und als Kirrung und Übergangsäsung verwenden. Fasanen und Rebhühner, die Ende April/Anfang Mai ausgesetzt werden sollen, jetzt bestellen.
Schneepflug in Ordnung bringen und einsatzbereit halten. Brutkörbe und Brutkästen für Enten besorgen. Rebhuhnschüttungen auffüllen und mit Dornreisig umwallen.

Je nach Wetterlage Fütterung des Schalenwildes. Weichhölzer und Prossholz fällen. Laubholzeinschlag gibt Knospenäsung.
In Rotwildgebieten Kiefernstangen und Stammholzzöpfe unentrindet liegen lassen.
Bei Schneekruste Wege, Gestelle und Wechsel auffahren oder aufwalzen, auch Heide- und Waldbeerkrautflächen freilegen. In deckungsarmen Feldrevieren Strohschober aufstellen oder Asthaufen zum Schutz der Rebhühner anfahren. Schüttungen der Fasanen versorgen. An Gewässern eisfreie Stellen als Schöpfstellen für das Wild und für das Wasserwild offen halten. Luderplatz für Bussarde beschicken. Beobachten von Wild an den Fütterungen.

Mondphasen

Mond

Nur Auf- und Untergangszeiten www.donnerwetter.de

Übersicht über die Mondphasen www.avgoe.de

Ausführlich, aber kompliziert in der Bedienung, zeigt auch die Lichtverhältnisse (Büchsenlicht) www.lunalink.de

Jagdwetter

 

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